Erfahrungen

Veröffentlicht am 19. Oktober 2024 um 09:27

Meine bisherigen Erfahrung mit der Krankheit

Ich versuche euch meinen täglichen Alltag mit den verschiedensten Gefühlen zu erklären und wie ich damit umgehe. Welche Dinge/Skills  ich versuche um damit klar zu kommen, die anderen Betroffene eventuell auch helfen können.

Ich lebe schon einige Jahre mit der Krankheit Depression. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Gründe für diese Krankheit gibt es viele. Traumata aus der Kindheit und andere negative Erlebnisse in der Vergangenheit. Seit 2021 sind die Depressionen akut und das Leben wurde immer mehr zur Hölle. Fast jeden Tag eine Leere/Traurigkeit im Körper, unmotivierter an Dinge gehen, das Aufstehen wird schwerer und einfache Dinge im Alltag werden zur Überwindung..  Im Frühjahr 2022 ging es dann auch los dass ich ambulant behandelt wurde.. habe Antidepressiva bekommen.. der ein oder andere Betroffene geht das alles wahrscheinlich. Einige Zeit lang ging es gut, hab mich einigermaßen besser gefühlt. Konnte wieder Dinge tun, die mir schwer gefallen sind. Habe eine neue Liebe gefunden, die mir sehr gut tut. Doch seit Herbst 2023 ging es mit meiner Psyche wieder sehr nach unten. Die Depressionen wurden wieder schlimmer und ich fühlte mich Tag für Tag wieder schlechter und leerer. Der ein oder andere Betroffene kennt das vielleicht, wenn die Gefühle wieder überhand nehmen und man sich selber nicht mehr wieder erkennt. Schlussendlich kam zu den Depressionen auch noch das Borderline hinzu. Eine emotional instablie Persönlichkeitsstörung. Man wird gereizter, aggressiver und einfach unausstehlich. Man hasst sich selber für Dinge die man getan hat, die man nicht machen wollte. Z.B unkontrollierte Wutausbrüche. Hinzu kommen Selbstzweifel, Selbsthass, Verlustängste, Overthinking, Schlafstörungen (Probleme beim Ein-und Durchschlafen, Angst schlafen zu gehen weil ich vermehrt Alpträume habe oder ich will einfach nur noch gefühlt 24/7 schlafen weil da meine Gedanken für einen kurzen Moment Ruhe geben), Schuldgefühle und wieder vermehrt Suizidgedanken. Gedanken das man nie gut genug sein wird, dass man nicht geliebt wird, dass man verlassen wird. Die Beziehung zum Partner wurde instabiler, leidet sehr darunter. Auch andere zwsichenmenschliche Beziehungen wie Freunde leiden sehr darunter. Overthinking dazu ist sehr schlimm. Ich überdenke dann jede Handlung die man in meiner Gegenwart tut oder eben nicht tut. Ob mein Gegenüber es ernst meint, oder welche Szenarien passieren könnten. Ich bzw auch andere Betroffene malen sich Sachen im Kopf zusammen, die ein Gesunder Mensch so nicht tun würde. Der Kopf platzt förmlich vor lauter Gedanken und man macht sich noch mehr fertiger als man sowieso schon ist wegen den Depressionen und Borderline. Alles scheint keine Ende zu haben und ist immer wieder ein Teufelskreis in dem man gefangen ist. Das einzige was da noch hilft, sind Skills und eine professionelle Therapie, damit man lernt mit den Krankheiten zu leben, damit man ein einigermaßen normales Leben wieder führen kann. Aktuell verwende ich auf dem Handy eine App, die sogenannte Skills und ein Tagebuch zur verfügung stellt. Skills können sehr hilfreich und nützlich im Alltag sein aber auch zum Stress abbauen oder helfen zum ein und durchschlafen. Was auch helfen kann, ist ein "Tagebuch" zu führen, in dem man einfach seine ganzen Gedanken niederschreibt. Bücher lesen hilft auch, vorallem wenn diese um die Krankheit handeln. Raus gehen an die frische Luft tut auch gut. Was mir aktuell auch hilft und mich ein bisschen ablenkt, ist das Zocken oder einfach nur Videos auf TikTok anschauen oder auch die lieblingsserie oder film. Musik hören, Haushalt machen auch wenn es schwer fällt in diesem moment. Wenn man viel Motivation und Kraft hat, kann man auch seine Hobbys nachgehen wie z.B in meinem Fall dann Puzzlen oder Diamond Painting. Die einen gehen gerne weg um sich abzulenken und andere ziehen sich dann in die Social Media Welt zurück um Ablenkung zu suchen und ich finde das ist vollkommen in Ordnung. Jeder hat seine eigene Methode um das Chaos im Kopf etwas zu sänftigen und das hat man als Gesunder Mensch aber auch als Betroffener zu respektieren und aktzeptieren und nicht denjenigen deswegen schlecht zu machen nur weil er seine eigene Methode hat, seine "Dämonen" im Kopf zu beruhigen.

Ich habe mich freiwillig dazu entschieden, eine professionelle Klinik aufzusuchen um mich behandeln zu lassen. Aktuell warte ich noch auf ein Aufnahmetermin aber es geht in kleinen Schritten vorwärts. Es ist keine Schande und muss niemanden peinlich sein, diesen Weg zu gehen. Denn es zeigt Stärke dass man sich selber eingesteht dass man Hilfe braucht und es einfach nicht mehr alleine zu schaffen st. Wenn auch Du nicht mehr weiter weißt und es dir richtig scheiße geht, gehe diesen Weg. Jedem kann geholfen werden, du musst es nur wollen. :)

Ich hoffe, euch hat es bisher interessiert und verfolgt mich weiterhin. Ich werde so gut es geht, euch zu berichten was in meinem Alltag passiert, wie es mir geht und welche Entwicklungen ich gemacht habe. Wenn ihr wollt, könnt ihr mir auch gerne eure Erfahungen zukommen lassen :)


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